Donnerstag, 13. März 2014

Halong Bay

Für die Tour nach Halong Bay haben wir erneut ein kleines Sorgenfrei-Paket bei einem empfohlenen Veranstalter gebucht. Leider beinhaltet das nicht den Punkt des sorgenfreien Wetters :) Ausgangspunkt der Tour war wieder Hanoi. Also sind wir von dem gerade angereisten Sleeperzug um 6 Uhr morgens zum Treffpunkt gelaufen und haben uns ca. 4 h mit einem Minibus durch Nordostvietnam fahren lassen. Wir kamen an einem unendlichen Horizont von Re isfeldern, ab und zu  an Häuserreihen und noch vereinzelter an wenigen Industriekomplexen vorbei. Diese kleinen Industriegebiete haben jedoch ihre maximal mhen Potentiale an Umweltemissionen (Abgase, Abwässer in den Fluss) entfaltet. Auch der Anblick einer Deponie inmitten der landwirtschaftlichen Anbaugebiete wurde mir als leidenschaftlicher Abfallfan nicht verwehrt.  Eigentlich war diese nur ein gigantischer, wilder Haufen aus Hausabfällen und mehreren Brandherden, aus denen Rauchsäulen aufstiegen.
Wie schon angesprochen war uns das Wetter noch immer nicht hold. Es herrschte, anders als angekündigt, wieder Nieselregen und starker Nebel. Die Einschränkung der Sicht der weltberühmten  Bucht war enorm, andersherum blieben wir so aber sicherlich vor dem typischen fiesen Meeressonnenbrand verschont, da wir den Rest der Zeit (inklusive der Nacht) auf einem Boot verbrachten.

Der verrückteste Teil der Bootstour war - neben dem unerwartet fantastischen Essen - der Ausflug mit Kajaks zu einem schwimmendes Fischerdorf,  das sich inmitten der Hügel versteckte. Das Wasser jedoch war überall verseucht mit 'Flüssen' aus schwimmenden Abfällen sowie einem Ölfilm, unter dem die paddelnden Hände unangenehm klebrig wurden. Wie man so mit seiner Umwelt umgehen kann, ist mir völlig schleierhaft. Ebenso begegneten uns hunderte Mini-Fischleichen (vermutlich weggeworfener Beifang?). Einige zuckten sogar noch, der perfekte Stoff für Alpträume! ...

Anders als in Sapa, wo wir unter uns waren, sind wir hier auf eine bunte Truppe bestehend aus Schweden,  Franzosen und einem sympathischen Geschwisterpaar aus Portland gestoßen. Als es draußen dunkel wurde,  haben wir den Abend mit Kartenspielen und lustigen Gesprächen ausklingen lassen.

Nach der Übernachtung auf dem Boot ging es eigentlich schon wieder relativ früh zurück Richtung Halong City. Wir hatten zwischendurch nochmal kurz die Möglichkeit a) in einer kleinen Bucht schwimmen zu gehen oder b) erneut das Kajak zu nehmen und auszuschwärmen. Für was haben wir uns wohl entschieden?  :D Hier entfalteten sich trotz allen Ekels die Schönheiten der Natur. Wir sahen paradiesisch anmutende Schmetterlinge, kleine Fische, die über das Wasser 'hüpften' sowie eine Art Kolibri, der inmitten des Gebüsches schwebend sein Futter suchte. Sogar der Meeresgott zeigte seine Gnade und schenkte uns noch eine sonnige Stunde, bevor wir nach dem Mittag wieder in die dunkle Sturmfront am Hafen eintauchten und uns auf den Weg zurück nach Hanoi machten.

Heute abend werden wir sicherlich noch eine kleine Nudelsuppe vernaschen und uns etwas Kultur suchen, bevor wir wieder in einen Nachtzug steigen und nach Zentralvietnam weiterfahren werden. Haben genug vom regnerischen Norden ;^)

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